Alken - Ort der Ritter, Reben und Romantik

AlkenWie kaum ein anderer Moselort wird Alken von einer imposanten Burg beherrscht. Die Burg Thurant mit ihren zwei großen Bergfrieden überragt in beeindruckender Weise den Ort. Die Burg wurde um 1200 vom Pfalzgrafen Heinrich (V.) dem Älteren von Braunschweig, einem Bruder Kaiser Ottos IV., nach seiner Rückkehr vom so genannten „Dritten Kreuzzug" erbaut. Der Name ist evt. von der Festung „Toron“ (im heutigen Libanon) abgeleitet, die Pfalzgraf Heinrich während des Kreuzzuges vergeblich belagert hatte. Burg Thurant wurde von ca. 1246 bis 1248 von den Truppen der Kurfürsten von Köln und Trier belagert und musste schließlich, nachdem keine Hoffnung auf Entsatz mehr bestand, kapitulieren. Der Friedensvertrag, der die Fehde um Thurant beendete, ist eine der ältesten erhaltenen Urkunden in deutscher Sprache. Von der Trennung der Burg in einen kölnischen und einen trierischen Teil zeugen nicht nur die beiden Bergfriede, sondern auch die erhaltenen Teile der Trennmauer. Die Belagerung ist auch Hintergrund des seit langer Zeit gefeierten „Moosemannfestes". Der Ort selbst ist jedoch viel älter als die Burg. Schon Kelten und Römer siedelten hier. Ob die Reste einer im Bachtal erhalten Wallgrabenanlage, der so genannten „Keltenburg“ tatsächlich aus keltischer Zeit stammen, ist allerdings nicht sicher. Vermutlich aus keltischer Zeit stammt der Name Alkens, abgeleitet von dem keltischen „Olk“ oder „Ollek" (=„pflügbares Land” von gallisch olca „Ackerland“). Auch in römischer Zeit stand hier eine Siedlung, die einer nicht verfizierbaren Legende nach nach einem römischen Legionär „Villa Alcena“ benannt wurde. Erstmals 1015 wird die altehrwürdige St. Michaelskirche mit ihrem charakteristischen Beinhaus erwähnt. Im Innern befinden sich Fresken aus der Mitte des 14. Jahrhunderts und Wandmalereien aus dem 15. Jahrhundert. Die Pflege und Restaurierung der Kirche wird von der Michaelsbruderschaft geleistet, die sich nur aus Spenden finanziert. Alken war früher vollständig mit einer Befestigung umgeben, errichtet wohl im 14. Jahrhundert, niedergelegt 1861/62 beim Bau der Moseluferstraße. Alken erhielt am 23. August 1332 durch Kaiser Ludwig IV. den Bayer „das Recht und die Freiheit gleich der Stadt Frankfurt am Main“. Kaiser Karl IV. bestätigte diese Freiheit 1346. Reste der Ortsbefestigung sind noch erhalten, so das beeindruckende Südtor, das „Fallertor“. Die Reste zweier Türme in den Weinbergen, des „Hexenturms“ und des „Halben Turms“ mit Teilen der „Stadtmauer" werden heute von der Interessengemeinschaft Historisches Alken e.V. instandgesetzt. Aus den vielen alten Gebäuden im alten Ortskern, wie z.B. das Malteserhaus, ragt besonders das Schloss der Grafen von Wiltberg, die „Wiltburg" heraus, die ab 1350 errichtet und ständig erweitert worden ist. Nach einem Brand 1889 wurde das Schloss in mehrere Wohnhäuser aufgeteilt. Durch die Weinberge am Südhang des Bleidenbergs zieht sich ein Pfad mit Sieben Fußfällen, die heute nur noch äußerst selten zu finden sind. Die 7 Stationsbilder waren die Vorläufer unseres heutigen einheitlichen Kreuzweges mit 14 Stationen, entstanden in der Kreuzritterzeit. Charakteristisch ist die einladende Moselfront mit ihren vielen Lokalen, Hotels und Geschäften. Hier ragt besonders der mittelalterliche Zollturm, ebenfalls Teil der Stadtbefestigung, hervor. Heute beherbergt er ein Restaurant.

Eine ausführliche Ortsführung mit einer kurzen Geschichte Alkens finden sie unter www.alken.de/historie.

Link zur Seite von Alken: www.alken.de

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Kulturdenkmäler Alken

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