Kulturraum Untermosel
Winningen
KOBERN-Gondorf
Lehmen
Oberfell
Alken
Hatzenport
Brodenbach
Macken

Burgen, Schlösser & Befestigungen Gondorf

Schloss Liebieg – Von der Niederburg zum Schloss

Schloss Liebig

1158 – 1160 begann die Geschichte der Burg mit einem „Wohn-&Wartturm" der von dem Ritter Engelbertus de Contrave bewohnt war. Der Ritter Marsilius von Gondorf, ließ vermutlich zwischen 1255 und 1272 eine vollständige Burg errichten.

Nach einer wechselhaften Geschichte, darunter die Plünderung und Zerstörung der Niederburg im Jahre 1794 durch die Besetzung der französischen Revolutionsarmeen, gelangte die Niederburg um 1830 in den Besitz der Koblenzer Kaumanns- und Bankiersfamilie Clemens. Vorher wurde die Burgruine Ende des 18. Jahrhunderts durch die französische Verwaltung im Rheinland verstaatlicht. Danach ersteigerte der Koblenzer Kaufmann Haßlacher die Ruine, ehe sie von Johann Peter Clemens um 1830 erworben wurde. Dieser ließ sie von dem Kölner Architekten und Kirchenbaumeister Vincenz Statz um 1860 zu einem neugotischen Landsitz zubauen. Schließlich wurde um 1900 von der Familie Liebig ein neuromanischer Anbau hinzugefügt.

Die Tochter von Clemens Angelika heiratete 1879 den aus Reichenberg stammenden böhmischen Freiherrn Theodor von Liebieg. Die 1868 geadelten Liebieg's gehörten zu den reichsten Familien Europas und sind als Kunstsammler und Mäzene bekannt geworden. Durch diese Verbindung geht die prächtig wiederhergestellte Niederburg mit allen dazugehörigen Gütern in den Besitz des in Böhmen und Österreich wohlbegüterten Hauses „von Liebieg" über und ist bis auf den heutigen Tag mit dem Namen „Schloss Liebieg" (auch Schloss Liebig) verbunden.

1894 fuhr Theodor Baron von Liebieg in einem Benz-Viktoria knapp 939 Kilometer vom böhmischen Reichenberg zur seiner Sommerresidenz.
Diese Autofahrt gilt heute als erste internationale Autofernfahrt der Welt. Noch heute ist das Schloss durch seinen im Park befindlichen Oldtimerhandel dem Herstellers Mercedes Benz sehr verbunden.

Freifrau Angelika von Liebieg war eine engagierte Sammlerin von Kunstwerken des Mittelalters. Große Teile ihrer Sammlung stammten aus den Ausgrabungen des Schlossparks und waren früher im Schlossmuseum ausgestellt. Vermutlich liegen heute immer noch 5-6m unter dem Schlosspark verborgen Überreste eines römischen Bades und Gräber aus der Zeit der Völkerwanderungem des frühen Mittelalters.

Schloss Liebig GondorfSeit Anfang der 1990er Jahre ist die Anlage in Privatbesitz, im Sinne von „Home – Design – Lifestyle" und als Veranstaltungslocation steht es der Öffentlichkeit zur Besichtigung frei. Es stellen sich hochwertige Aussteller vor und sorgen für einen Stilmix aus modern und klassisch traditionell.

Möchte man einen Blick auf das Anwesen werfen, ist man immer samstags zwischen 09:00 – 16:00 Uhr willkommen, unter der Woche Termine nur nach Vereinbarung, oder man schaut auf die Internetseite: www.schloss-liebieg.de

Jährlich am letzten Sonntag im September begrüßen wir unter dem Motto „Riesling – was sonst?!", die besten Winzer aus der Moselregion, die hier ihre Weine zur Verkostung vorstellen.

Adresse: Römerstraße 52, 56330 Kobern-Gondorf

Burgen, Schlösser & Befestigungen Gondorf

Die Oberburg – Schloss von der Leyen

Die Oberburg Gondorf
Aus der Familiengeschichte des Adelsgeschlechts von der Leyen ist uns bekannt, dass mit dem Bau eines Wohn- und Wehrturmes auf einem Felsplateau, unmittelbar an der Mosel gelegen, die Errichtung der Oberburg begann. Bauherr des heute als Römerturm bekannten Gebäudeteils war der Ritter Engelbertus de Guntravia (1253-1289).

In jener Zeit ist auch der Nordflügel angelegt worden, ein stattlicher spätgotischer Pallas mit vorgekragten Ecktürmchen und einem kräftigen Rollgiebel auf der Bergseite. Etwas später folgte dann der architektonisch imposante Südflügelbau, der die Form und den Baustil der ausgehenden Spätgotik erkennen lässt. Das im 16. Jahrhundert errichtete Wirtschaftsgebäude und der imposante Torbogen zeigen ebenfalls den Stil der Spätgotik. Über diesem Torbogen aus Eifeler Sandstein sehen wir gut lesbar die Jahreszahl 1527 – A° MDXXVII. Der hiervon südlich angelegte mächtige Rundturm dient heute als Glockenturm der unmittelbar angrenzenden Pfarrkirche. Er trägt die Jahreszahl 1626 mit dem Familienwappen. Dieses Bauwerk ist unter Johann Caspar von der Leyen (1592-1640) entstanden.

Eine ausgedehnte Bauperiode wird mit dem Regierungsantritt des Kurfürsten und Erzbischofs Johann VI. von der Leyen (1528-1567) vorgenommen. Links und rechts des alten Wohn- und Wehrturmes (Römerturm) erweiterte er das südliche Hauptgebäude. Der östliche Teil ist ein schöner zweigeschossiger Frührenaissancebau. Ein stattliches zweiflügliges Herrenhaus der gleichen Architektur erhebt sich unmittelbar über der hohen, aus dem Moselufer emporsteigenden Aufmauerung. Ein an der Südostecke hochgeführter Rundturm ergänzt die eindrucksvolle Wirkung. Die parallel zur Bergseite in die wuchtige Turmgruppe eimündende lange Abschlussmauer besitzt an der Innenseite des Hofes eine prachtvolle offene Renaissancegalerie von vornehmster Ausstattung. Ursprünglich ruhte die Galerie auf freistehenden Basaltsäulen.

Schloss von der Leyen
Durch den Eisenbahnbau der Strecke Koblenz-Trier in den Jahren 1874-1879 wurde die Burganlage in zwei Tele getrennt und die ehemalige Schlosskirche abgerissen. Eine weitere schmerzvolle Veränderung brachte der Bau der B146 durch die Untertunnelung zweier Gebäudekomplexe in den Jahren 1972-1975. Dennoch bleibt im Wesentlichen die Oberburg Schloss von der Leyen ein absolutes Schmuckstück des Ortes und der Region. Für den Erhalt sorgen die Gemeindeverwaltung und der Kultur- und Heimatverein Gondorf. Das Schloss wird vielfältig genutzt und so mit Leben erfüllt. Hier sind untergebracht: Eine Außenstelle des Landeshauptarchivs Rheinland-Pfalz, der Winzersaal für Festlichkeiten und Veranstaltungen, das Weinmuseum und das Heimatmuseum mit einem Raum für Trauungen. Die Gesamtanlage der Burg vor dem Jahre 1874 ist im Weinmuseum als Modell zu bestaunen.

Öffnungszeiten: Außenansicht

Adresse: Oberburg und Pfarrkirche, von der Leyen-Platz, 56330 Kobern-Gondorf

Burgen, Schlösser & Befestigungen Gondorf

Die Niederburg – Schloss Liebig

Durch Ausgrabungen im Rahmen des Eisenbahnbaus von 1874 – 1879 ist belegt, dass bereits in römischer Zeit eine Befestigungsanlage bzw. ein größeres Herrschaftshaus in unmittelbarer Nähe der heutigen Niederburg gestanden hat. Der erste namentlich bekannte Bewohner eines Wohn- und Wehrturmes der Niederburg war im Jahre 1158 – 1160 n. Chr. der Ritter Engelbertus de Contrave.

Nach einer wechselhaften Geschichte, darunter die Plünderung und Zerstörung der Niederburg im Jahre 1794 durch die französischen Revolutionsarmeen, gelangte die Niederburg in den Besitz der Koblenzer Kaumanns- und Bankiersfamilie Clemens. Deren Tochter Angelika heiratete 1879 den aus Reichenberg stammenden Freiherrn und Reichsrat Theodor von Liebig. Angelika von Liebig war eine eifrige Sammlerin und Liebhaberin von Altertümern. Sie leitete die Ausgrabungen in Bereich zwischen dem Schlosspark und dem heutigen Bahnhof. Dabei wurden über 1400 Brand- und Steinsärge frei gelegt.

Die Niederburg – Schloss Liebig hatte ein Weingut mit einem Kellereibetrieb, der eine Fasskapazität von 40.000 Liter Wein und ein Lager für 60.000 Weinflaschen.

1990 gelangte die Schlossanlage in den Besitz der Familie Rombelsheim.

Öffnungszeiten: Außenansicht (gewerblich genutzt)

Adresse: Römerstraße 52, 56330 Kobern-Gondorf

Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Siehe Datenschutz.