Kulturraum Untermosel

Sakralbauten Lehmen

Friedhofskapelle mit Grabmal Weckbecker

Im oberen Teil des Lehmener Friedhofes steht die Friedhofskapelle mit dem Grabmal Weckbecker und einem klassizistischen Backsteinsaal.

In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Gebäude von dem Neffen des Fabrikanten und Weingutbesitzers Joseph Weckbecker errichtet.

Die Fiale(1) mit Skulptur stammt aus dem Jahre 1849. 1958 wurde die Friedhofskapelle unter Denkmalschutz gestellt.

Besichtigung: Nur nach Absprache mit der Gemeindeverwaltung.

(1) Wortklärung Fiale: in der  Architektur: gotisches Zierelement in Form eines schlanken Türmchens, das oft als eine bauliche Verzierung und Überhöhung von Strebepfeilern oder Ähnlichem dient.

Drucken

Sakrale Bauten Lehmen

Die Herz-Jesu-Kapelle auf den Oberen Lehmerhöfe

Herz-Jesu-Kapelle Lehmerhöfe
Die Kapelle auf den Oberen Lehmerhöfen wurde an der Stelle einer früheren alten Kapelle von Frau Katharina Remmel, geb. Dany († 24.06.1904), nach dem Ableben ihres Gatten und Gutsbesitzers Johann Remmel (1818-1891) im Jahre 1895 errichtet.

Bei dieser Kapelle handelt es sich um einen Backsteinbau im neugotischen Stil. Der Giebel ist als Schildgiebel ausgeführt und mit einem Sandsteinprofil abgedeckt. An der Eingangsgiebelseite ist das sandsteingerahmte Türportal zentral angeordnet. Die beiden seitlichen Spitzbogenfenster hatten ursprünglich eine Bleiverglasung. Im Inneren befindet sich eine Altarnische mit einem Altar. Der Innenraum hat ein Steingewölbe mit Kreuzgraten und dürfte noch aus der Erbauungszeit stammen. Ende der 1950er Jahre wurde sie erstmals restauriert. Seit dem 21. Januar 1986 steht sie als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz. 1987 wurden die Außenwände, das Dach und die Eingangstüre denkmalgerecht instandgesetzt. 1999 wurde eine Innenrenovierung durchgeführt und im Jahre 2010 bekam sei einen neuen Innenanstrich , der im Altarbereich als Sternenhimmel ausgeführt wurde.

Außerdem wurde der Mittelgang mit einem neuen Bodenbelag versehen, der seitliche Holzboden erhielt einen neuen Anstrich.

Die Glocke der Kapelle trägt den Namen „Osanna“, welches übersetzt „Ach Herr, hilf doch!“ bedeutet. Ihr erster Einsatzort war als Messglocke in Engelport. Beim Bau der Kapelle wurde man durch eine Magd aus Mörsdorf,  die auf den Lehmerhöfen in Dienst  stand auf die Glocke aufmerksam gemacht. Sie stand bei einem Bauern in Mörsdorf in der Scheune und wurde sodann von Fräulein Heidger für 100 Taler gekauft.

Die Inschrift der Glocke lässt auf zwei Glockengießer schließen, entweder Clais von Enen oder Clais von Echternach, sie waren in der Zeit von 1461-1499 aktiv.

Osanna hat einen ganz feinen Klang als wäre sie aus Silber, die Lehmerhöfer bekommen ihn noch heute zweimal im Jahr zu hören an Heiligabend und an Silvester.

Drucken

Sakrale Bauten Lehmen

Die Lehmener Pfarrkirche, die St. Kastorkirche

Die ehemalige Niederkirche – 1068 zum ersten Mal in einer Urkunde erwähnt – wurde durch ein Lehmener Adelsgeschlecht, vermutlich durch den „Ritter Stephanus von Lehmen“, erbaut. Nachdem diese ehemalige Stephanuskirche im Jahre 1762 niedergelegt wurde, hat sie nach mehreren An- und Umbauten ihr heutiges Erscheinungsbild erhalten. Sie ist die heutige Pfarrkirche Lehmens. Auch erhielt sie den neuen Namen St. Kastorkirche, der ihr von der aufgelösten Oberkirche übertragen wurde.

Sie präsentiert sich heute, von der Hauptstraße des Ortes gesehen, auf der rechten Seite mit dem ehemaligen verlängerten Saalbau, jetzt Altarraum, des 18. Jahrhunderts und einem sich linker Hand anschließenden größeren Anbau, dem heutigen Kirchenschiff aus dem Jahre 1937. Auf dem Dach der Kirche ist ein kleiner ungegliederter Glockenturm mit einer Glocke  aufgesetzt, der 1980 unter Denkmalschutz gestellt wurde.

Beim Neubau der Kirche im Jahre 1762 sind zwei Grabdenkmäler aus dem Kircheninneren verloren gegangen: das eines Ritters und das eines Priesters. Bei dem Ritter dürfte es sich um den oben erwähnten „Stephanus von Lehmen“ gehandelt haben.

Bei dem 1816 durchgeführten Erweiterungsbau wurde die Kirche um 6 Meter verlängert und der Westturm abgebaut. Die Kirche erhielt nun auch eine Orgel.

Wegen der wachsenden Zahl der Einwohner des Ortes stellte der damalige Pastor Hensel im Jahre 1909 einen Antrag für einen Kirchenneubau, allerdings ohne Erfolg. Erst im Jahre 1937 – siehe oben – konnte der lange ersehnte Anbau vollendet werden, mittlerweile zählte die Gemeinde 1.050 Einwohner.

1978 ist dann ein weiterer Umbau vorgenommen worden, dem nicht nur die in den 60er Jahren erbaute Beichtkapelle, sondern auch die Empore zum Opfer fiel. Der Altarraum und die Orgel tauschten ihre Plätze aus. Die Kirche erfuhr einen kompletten inneren Umbau.

Drucken

Sakrale Bauten Lehmen

Der Lehmener Glockenturm

Ab dem 12. Jahrhundert existierten in Lehmen zwei Kirchen nebeneinander, die Oberkirche (erstmals erwähnt 1177) und die Niederkirche (erwähnt 1068). Im Oberdorf befand sich ehemals die Pfarrkirche mit Pfarrhaus und dem Friedhof. Diese Kastorkirche wurde 1626 neu gebaut, der Turm war schon 1502 renoviert worden. 1810 erfolgte die Niederlegung des Langhauses.

Der romanische Turm jedoch blieb stehen und wurde erst 1906 wiederhergestellt.  Es handelt sich bei dem Turm um eines der nördlichsten  romanischen Schilddächer auf Kirchentürmen.  Im obersten der fünf Geschosse befinden sich auf jeder Seite zwei paar gekuppelte Schallarkaden. Dort hängen drei aus Stahl gegossene Glocken. Sie wurden 1951 gegossen und eingeweiht. Früher waren diese aus Bronze. Mit Ausnahme der ältesten Glocke aus dem Jahre 1611 – sie befindet sich heute in der Pfarrkirche – mussten sie immer wieder im Krieg zum Einschmelzen abgegeben werden.

Im Zuge der Restaurierung seit 1988 erhielt der Turm auch eine Turmuhr und auf dem Dach einen vergoldeten Hahn. Seit 1986 ist der Glockenturm als Zeichen romanischer Kirchenbaukunst und als letztes sichtbares Zeichen der ansonsten untergegangenen Oberlehmener Pfarrkirche sowie als prägnantes Merkmal der Gemeinde unter Schutz gestellt.

Ima Jahr 1985 begannen die Arbeiten für ein neues Dorfzemtrum. Dabei ist um den Glockenturm herum ein neuer Platz entstanden, der zur Erholung und für Gemeindefeste dienen soll, der „Kastorplatz". 1990 hat der Turm nach reiflichen Überlegungen im Rahmen des Denkmalschutzes einen vollständigen Außenputz erhalten. Seitdem ist er als zentrales Bauwerk weithin sichtbar: DAS Wahrzeichen Lehmens.

Der ehemalige Grundriss des im Jahre 1810 niedergelegten Kirchenschiffes ist im Zuge der Platzgestaltung mit Pflastersteinen nachgezeichnet und die halbkreiförmige Apsis dezent aufgemauert worden. Dort, wo früher der Altar stand, steht nun ein Brunnen, der „Razejungenbrunnen".

Drucken

Diese Webseite verwendet Cookies. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden, dass wir Cookies setzen. Siehe Datenschutz.